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John Lennon: 40. Todestag des Botschafters für den Frieden

©2009 by Elite Film AG

John Lennon war gerade 40 Jahre alt und zur Pop-Ikone einer ganzen Generation avanciert. Er war Sänger und Songwriter der legendären Beatles, protestierte im Bett gegen den Krieg und schrieb Songs, die bis heute unvergessen sind. Am 8. Dezember 2020 jährt sich sein Todestag zum 40. Mal, am 9. Oktober wäre er 80 Jahre alt geworden.

Fünf Schüsse beendeten das Leben John Lennons

Am 8. Dezember 1980, nur wenige Stunden vor seinem Tod, gaben John Lennon und Yoko Ono dem Rundfunksender RKO Radio Network ein Interview in ihrem Appartement. Es sollte John Lennons letztes Interview sein. Der damals 25-jährige Mark David Chapman wartete zu dieser Zeit bereits vor dem Dakota Building auf den Sänger.

Als um etwa 17 Uhr Lennon und Ono aus dem Gebäude kamen, trat Chapman an Lennon heran, um sich das neue Album „Double Fantasy“ signieren zu lassen. Auf diese Platte schrieb der Sänger sein letztes Autogramm. Fotograf Paul Goresh hielt die Szene fest und schoss damit auch das letzte Foto von Lennon – ausgerechnet mit jenem Mann, der ihn wenige Stunden später ermorden sollte.

Am späten Abend kurz vor elf Uhr kehrten Lennon und Ono zu ihrem Appartement zurück. Dort wartete der geistig verwirrte Fan mit einem Revolver und schoss aus 6 Metern Entfernung mehrmals auf den Musiker. Lennon verstarb wenig später im Roosevelt General Hospital. „Ich bin getroffen“, sollen die letzten Worte John Lennons gewesen sein.

Chapman wurde noch an Ort und Stelle verhaftet und beim anschließenden Prozess zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Seit nunmehr 40 Jahren sitzt er in New York im Gefängnis. „Ich war ein Niemand. Bis ich den größten Jemand auf dieser Erde getötet habe. Ich wollte mit der Tat Berühmtheit und Ruhm erlangen“, sagte Chapman nach seiner Verhaftung.

Nach 40 Jahren zeigt der Mörder Reue

Am 19. August 2020 wurde der mittlerweile elfte Antrag auf Entlassung vom New Yorker Haftprüfungsausschuss abgelehnt, weil „dies mit dem Wohl der Gesellschaft unvereinbar wäre“. Bei dieser letzten Anhörung zeigte der heute 65-jährige Chapman Reue und entschuldigte sich für seine Tat:

„Ich möchte einfach nur wiederholen, dass mir mein Verbrechen leidtut. Ich habe keine Entschuldigung dafür. Es war ein Akt für den eigenen Ruhm. Jemandem etwas anzutun, der unschuldig ist, das ist das schlimmste Verbrechen, das es geben kann. Er war unglaublich berühmt. Ich habe ihn nicht wegen seines Charakters getötet. Er war ein Familienvater. Er war eine Ikone. Er war jemand, der über Dinge sprach, von denen wir jetzt sprechen können. Ich habe ihn ermordet, […] weil er sehr, sehr, sehr berühmt war. Das ist der einzige Grund. Und ich war einfach nur auf der Suche nach Ruhm. Es war sehr egoistisch. […] Es tut mir leid für den Schmerz, den ich ihr [Ono] zugefügt habe. Ich denke die ganze Zeit darüber nach.”

John Lennons Grabstätte ist bis heute unbekannt

John Lennon hatte bekanntlich wenig übrig für Starkult, und so dürfte es auch nicht verwunderlich sein, dass es keine offizielle Grabstätte gibt. Die Urne mit der Asche Lennons nahm damals seine Witwe Yoko Ono in ihre Obhut. Bis heute schweigt sie darüber, wo die sterblichen Überreste des Sängers bestattet wurden.

Anstelle eines Grabes hat sich die offizielle Gedenkstätte „Strawberry Fields“ im Central Park als Wallfahrtsort für Lennon-Fans etabliert. Der Platz befindet sich nahe der Eighth Avenue auf Höhe der West 72nd Street, unweit des Dakota Buildings, in dem Lennon und Ono lebten und vor dem John Lennon dem Attentat zum Opfer fiel.

Der Gedenkplatz wurde nach Lennons Tod im Jahr 1980 von Yoko Ono gebaut. Die Einweihung des Platzes fand allerdings erst am 9. Oktober 1985 statt. Besonderes Merkmal ist das von Yoko Ono gestaltete runde Mosaik um das Wort „Imagine“ - dem wohl berühmtesten Songtitel Lennons. Dort legen Fans aus aller Welt Blumen, Briefe oder andere Artefakte ab.

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John Lennons größte Hits und Filme

Bereits im Jahr 1956 gründete der damals 16-jährige John Lennon in Liverpool seine erste Band: „The Quarrymen“. Ein Jahr später stieß Paul McCartney zur Gruppe und im Jahr darauf wurde auch George Harrison Bandmitglied. Ab August 1960 nannte sich die Band schließlich The Beatles.

Nach zahllosen Konzerten in Liverpool und Hamburg unterschrieben die Beatles 1962 ihren ersten Plattenvertrag. Zu den Beatles-Liedern, die Lennon allein oder fast allein schrieb, zählen A Hard Day’s Night (1964), Help! (1965), Strawberry Fields Forever (1967) und All You Need Is Love (1967). Aufgrund einer Vereinbarung zwischen John Lennon und Paul McCartney scheinen bei diesen Titeln – ebenso wie bei von McCartney geschriebenen – allerdings ‚Lennon/McCartney‘ als Urheber auf.

In den folgenden Jahren entstanden neben zahlreichen Alben auch die Kultfilme A Hard Day’s Night (1964), Help! (1965), Magical Mystery Tour (1967), Yellow Submarine (1968) und Let it Be (1970). Im Jahr 1966 übernahm Lennon sogar eine Nebenrolle in dem Antikriegsfilm Wie ich den Krieg gewann von Richard Lester. Inspiriert durch diese Rolle legte Lennon den Beatles-Look ab und veränderte sein Aussehen nachhaltig: Die Pilzkopffrisur wich einem kürzeren Haarschnitt und in der Öffentlichkeit begann er eine runde Nickelbrille zu tragen.

Das legendäre Bed-In für den Weltfrieden

Im Jahr 1969 heiratet Lennon die japanische Künstlerin Yoko Ono und verlässt die Beatles, um Projekte für den Weltfrieden mit seiner Frau zu verwirklichen. Eine der ersten Aktionen des Paares war das legendäre „Bed-In“ während ihrer Flitterwochen. Eine Woche lang verbrachten die beiden in einem Hotelbett und empfingen dort zahlreiche Journalisten und Prominente. Damals entstand auch die Anti-Kriegs-Hymne Give Peace A Chance. Hier eine Live-Aufnahme des unvergessenen Events:

https://www.youtube.com/watch?v=ftE8vr0WNus

Filme von John Lennon und Yoko Ono

In der Zeit von 1968 bis 1971 drehten John Lennon und Yoko Ono gemeinsam 14 Filme mit Filmlängen von 1 bis 75 Minuten. Neben einigen Promotionfilmen entstanden zahlreiche Kurzfilme und teilweise auch TV-Produktionen.

1968: Film No. 5 (Smile) – 50 Min.

1968: Two Virgins – 21 Min.

1969: Film No. 6 (Rape) – 77 Min.

1969: Honeymoon – 60 Min.

1969: Give Peace a Chance – Promotionfilm

1969: Self Portrait – 15 Min.

1969: Apotheosis – 16 Min.

1969: Cold Turkey – Promotionfilm

1970: Up your Legs forever – 75 Min.

1970: Fly – 50 Min.

1971: Erection – 19 Min.

1971: Imagine – 55 Min.

1971: Clock – 60 Min.

1971: Freedom (1 & 2) – jeweils 1 Min.

Solokarriere und letztes Album  

Nach Auflösung der Beatles im Jahr 1970 übersiedelte John Lennon mit Yoko Ono nach New York, wo er sich nach vielen Jahren der „Beatlemania“ wieder als freier Mensch fühlte. Er startete seine Karriere als Solist und hatte bereits 1971 mit Imagine seinen größten Hit als Solokünstler. In den Jahren darauf zog er mit kritischen Songs für den Frieden zunehmend den Unmut der Behörden auf sich.

Als schließlich auch das FBI ein Auge auf ihn warf, hatte er sich bereits aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Von 1975 bis 1980 widmete er sich zur Gänze seinem Sohn Sean und dem Familienleben – Lennon wurde Hausmann, was damals absolut revolutionär war. Kurz vor seinem gewaltsamen Tod veröffentlichte Lennon das Album Double Fantasy und schaffte damit sein Comeback – am Erfolg des Albums konnte er sich leider nur kurz erfreuen.

Tipp: Die besten Dokumentationen über John Lennon

Ob seine Jugend in Liverpool, die Zeit mit den Beatles oder seine Friedensprojekte mit Yoko Ono – John Lennons Leben ist filmisch sehr gut dokumentiert. Falls ihr mehr über das Leben des exzentrischen Musikers erfahren möchtet, diese drei Dokus können wir wärmstens empfehlen:

LennoNYC (2010) & Above Us Only Sky (2019)

©2009 by Elite Film AG

Der Dokumentarfilm LennoNYC des Emmy-Preisträgers und Oscar-nominierten Michael Epstein zeigt Lennons letzte Lebensphase in New York – von der Übersiedlung in die USA im Jahr 1971 bis zum Attentat im Jahre 1980. Im Film interviewt werden Yoko Ono, Mitglieder der Elephant's Memory Band, die mit Lennon und Ono in New York spielten, Elton John, Dick Cavett, Fotograf Bob Gruen und Journalist Geraldo Rivera. Der Film folgt Lennon jedoch auch von New York nach Los Angeles, wo er sich während seiner sogenannten „Lost Weekend-Phase“ aufhielt, als er sich kurz von Yoko Ono trennte. Seltene Outtakes und Lennons Musik finden natürlich ebenfalls Platz in der Dokumentation.

Im Jahr 2019 veröffentlichte Michael Epstein einen weiteren Dokumentarfilm über das Leben John Lennons - mit äußerst sehenswertem Filmmaterial: Above Us Only Sky taucht mit noch nie gesehenen Videos in die Entstehungsgeschichte des Albums Imagine ein. In Interviews kommen unter anderem George Harrison, Phil Spector, David Bailey, Julian Lennon und Klaus Voorman zu Wort.

Looking for Lennon (2017)

Diese Dokumentation beschäftigt sich mit John Lennons Kindheit und rebellischer Jugend, bis hin zu den Zeiten des Ruhms und der Ernüchterung. Dabei stehen die dunklen Tragödien, die seine Persönlichkeit und seine Musik prägten, im Mittelpunkt. Neben Interviews mit Verwandten und Freunden, wird in der Doku auch seltenes Archivmaterial gezeigt.