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Superheldin mit Mission

Gal Gadot ist wieder „Wonder Woman“ und produzierte den Film selbst. Die israelische Schauspielerin will künftig Geschichten von Frauen auf die Leinwand bringen.

wonder woman
© 2017 Warner Bros. Entertainment Inc. and RatPac-Dune Entertainment LLC. WONDER WOMAN and all related characters and elements are trademarks of and  DC Comics. All rights reserved.

Es liegt ein großes Fragezeichen über diesem bevorstehenden Kinoherbst: Zum einen ist unklar, ob bei einer Zunahme der Corona-Infektionen die Kinos wieder schließen müssten, zum anderen darf bezweifelt werden, ob in den USA die Kinos wieder in geeigneter Zahl aufsperren können. Erst dann nämlich werden die großen Studios ihre potenziellen Blockbuster freigeben, da man ihnen vorzugsweise weltweite Kinostarts ermöglichen will, um die Verluste durch Raubkopien in Grenzen zu halten.

Die große Hoffnung: „Wonder Woman 1984“, in dem Gal Gadot zum zweiten Mal als Superheldin zu sehen sein wird. Der Überraschungsbonus aus dem ersten Film, der 2017 herauskam und alle Erwartungen übertraf, ist dahin. Dazwischen liegen Umbrüche in Hollywood, die die MeToo-Bewegung eingeläutet hat, eine Pandemie, und die Gewissheit, dass Gal Gadot es beim zweiten Mal mindestens so gut machen muss wie in Teil eins. Was den wenigsten Sequels gelingt.

Verschoben, verschoben und dann doch fix angesetzt

„Wonder Woman 1984“, angesiedelt im Jahr 1984, soll es für Warner und die Kinos richten. Mehrfach verschoben und zuletzt für Oktober geplant, wurde der Filmstart jetzt für den 26. Dezember angesetzt. Dann wird Wonder Woman wieder kämpfen. Die Superheldin sieht sich diesmal mit gleich zwei völlig neuen Gegnern konfrontiert: Max Lord und Cheetah. Mehr wird derweil zum Inhalt nicht kolportiert, alles muss geheim bleiben, schließlich sollen die Leute ja ins Kino gelockt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=o8BdgUIquJo

Wer den Trailer gesehen hat, weiß aber: Materialschlacht plus weibliche Reize, diese Kombination wirkt auch im Post-MeToo-Skandal-Hollywood. Dabei wird auch der Humor wieder nicht zu kurz kommen. Wer sich an die 1980er erinnern kann, hat vielleicht schon eine Vorstellung welche humoristischen Angriffsflächen schon die damalige Popkultur bietet.

Gadot geht voran

Gal Gadot will den Erfolg des ersten Films übertreffen. Immerhin kennt man das große Selbstbewusstsein dieser Frau. Sie hat sich in Hollywood Gehör verschafft, wenn es um die Situation von Frauen in der Filmindustrie geht. Denn seit die 35-jährige Israelin 2017 als Wonder Woman allen Superhelden vor ihr zeigte, wie man das Genre als Frau an vorderster Front neu aufrollt und sich vor allem die Studiobosse angesichts des Mega-Kassenerfolges die Hände rieben, gilt ihr Wort etwas in Hollywood. Das hat sich noch verstärkt, als Gadot sich im selben Jahr nach Harvey Weinsteins tiefem Fall lautstark für die Frauen und ihre Rechte in Hollywood einsetzte.

Sie drohte, das Sequel „Wonder Woman 1984“ platzen zu lassen, wenn der ebenfalls in den #MeToo-Skandal verwickelte Brett Ratner weiterhin als Produzent an Bord bliebe. Die Mitwirkung Ratners wurde postwendend aufgekündigt. Und Gal Gadot an seine Stelle gesetzt: Sie gibt bei „Wonder Woman 1984“ ihr Debüt als Produzentin.
Wieder besorgt Patty Jenkins die Regie, was ein gutes Zeichen ist. In Hollywood ändern sich auch hinter der Kamera die Zeiten langsam.

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© 2017 Warner Bros. Entertainment Inc. and RatPac-Dune Entertainment LLC. WONDER WOMAN and all related characters and elements are trademarks of and DC Comics. All rights reserved.

„Ich habe viele Drehbücher gelesen, in denen es starke Frauen gibt. Diese Bücher sind alle gleich, denn sie zeichnen diese Frauen nicht nur stark, sondern auch knallhart und brutal. Das finde ich unrealistisch“, sagt Gadot, der es darum geht, als Frau schon fraulich wirken zu können. „Ich weiß, was es bedeutet, eine Frau zu sein, und ich weiß auch, dass unsere Geschichten erzählt werden müssen“, so Gadot. Als Produzentin wird sie dazu nun hoffentlich häufiger Gelegenheit dazu haben.

Falls ihr nun Lust auf die Filme mit Gal Gadot habt, gibt's neben dem kritisierten Kassenschlager Batman v Superman: Dawn of Justice auch noch Justice League oder den ersten Teil von Gal Gadots Wonder Woman zu sehen.