Alkohol in Filmen gehört dazu. Sogar die kleine österreichische Privatbrauerei Trumer hat es nach Hollywood geschafft und versorgt im Blockbuster Savages die Filmhelden mit einem kühlen Trumer Pils. Wie hoch ist der Alkoholkonsum in Hollywoodfilmen aber wirklich? Und wie wirkt sich das auf dein Trinkverhalten aus?
Bei The Big Lebowski ist es der White Russian,
bei James Bond ist es der Martini und in Sex and the City trinken sich die vier Freundinnen mit roten Cosmopolitan durch das Nachtleben.
Eine Menge lustig Betrunkener gibt es auch in Fluch der Karibik.
Nicolas Cage gibt sich in Leaving Las Vegas auch gerne einmal härteren Getränken hin.
Und in Hangover wissen die Junggesellen gar nicht mehr, was sie eigentlich getrunken haben.
Wie sieht es aber tatsächlich mit Alkoholkonsum und Produktplatzierungen in Hollywoodfilmen aus?
Dieser Frage sind Forscher des US-amerikanischen Dartmouth College nachgegangen, indem sie die jeweils 100 erfolgreichsten US-Kinofilme der letzten 20 Jahre unter die Lupe genommen haben. Die Ergebnisse waren erstaunlich:
Für ein Drittel der Platzierungen sind die drei großen Bierhersteller Budweiser, Miller und Heineken verantwortlich. Sie tauchen sogar in 41 Prozent aller für Kinder freigegebenen Filme auf. Bestimmte Alkohol-Marken finden sich in 7 Prozent aller untersuchten Filme ohne Altersbeschränkung.
Die Forscher fanden auch heraus, dass Alkohol in Filmen für alle Altersklassen zu einem recht hohen Prozentsatz dargestellt wird:
Dass diese Ergebnisse problematisch sind, zeigt eine andere Studie zum Thema Alkohol in Filmen. Forscher aus Kanada und den Niederlanden untersuchten in einem Experiment, wie sich Alkoholkonsum im Film auf das Trinkverhalten der Zuschauer auswirkt.
Für das Experiment wurden 80 männliche Studenten zwischen 18 und 29 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe sah die feuchtfröhliche Komödie American Pie 2, die andere Gruppe die fast alkoholfreie Komödie „40 Tage und 40 Nächte“. In beiden Filmen wurden außerdem Werbeblöcke mit oder ohne Alkohol eingeblendet. Für die Zuschauer gab es Snacks und verschiedene alkoholische und nicht-alkoholische Getränke.
Das Ergebnis: Die Gruppe, die Alkohol in Film und Werbung gesehen hatte, trank doppelt so viele alkoholische Getränke wie die Studentengruppe, die im Film kaum Alkoholkonsum präsentiert bekam.
Die Erklärung für dieses Ergebnis liegt darin, dass Menschen bewusst oder unbewusst das Verhalten anderer Personen nachahmen. Das gilt ganz besonders bei sympathischen Vorbildrollen. Das bedeutet, dass Menschen, die in Filmen permanent mit Alkohol konsumierenden Protagonisten konfrontiert sind, auch im realen Leben leichter zur Flasche greifen. Vor allem gilt das für junge Zuschauer, die Vorbilder suchen und durch direkte oder indirekte Alkoholwerbung zum Trinken verleitet werden. Sie beginnen früher mit dem Alkoholkonsum, trinken insgesamt mehr und haben eine verzerrte Erwartungshaltung (laut DHS).
Wie steht ihr zu Alkoholkonsum und Produktplatzierungen in Filmen?