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NEUE FILME AUS ÖSTERREICH

Trotz Lockdown war die heimische Filmbranche nicht untätig: Hier einige der kommenden Filmhits Made in Austria

Zuerst herrscht der komplette Lockdown: Als Österreich vor genau einem Jahr ebendiesen Lockdown verfügte, brach auch die Produktion von Kinofilmen zusammen. Gerade an einem Filmset, wo sich die Crew-Mitglieder und die Schauspieler besonders lange und intensiv nahe kommen, war die Gefahr groß, dass das Corona-Virus sich verbreitet. Doch nach einigen Monaten war Abhilfe geschaffen: Neue Corona-Regeln sorgten dafür, dass bald wieder gedreht werden konnte – und zwar viele heimische Produktionen, auf die wir uns in den kommenden Monaten freuen dürfen. Hier einige kommende österreichische Filme im Überblick:

KLAMMER von Andreas Schmied

© Susanne Auzinger PR/Comité International Olympique (CIO)/United Archives

Wie muss ein Biopic über den legendären Franz Klammer aussehen? Klischeebeladen oder eher nüchtern-sachlich? Diese Frage wird sich beantworten lassen, wenn mit „Klammer“ im Herbst 2021 das erste Biopic über den großen heimischen Sportler in die Kinos kommt. Nicht als Doku, sondern als Spielfilm, mit Julian Waldner als Franz und Valerie Huber als seine spätere Ehefrau Eva. Elisabeth und Andreas Schmied schrieben das Drehbuch dieser Koproduktion zwischen epo-film, Samsara Film und Sabotage Film, Andreas Schmied selbst führt Regie. Und darum gehts: Beim Abfahrtslauf der Olympischen Winterspiele 1976 gibt es nur einen Favoriten: Franz Klammer. Der erst 22-jährige charismatische Abfahrtsläufer trägt die Hoffnung von ganz Österreich auf seinen Schultern. Während der Druck des Publikums astronomische Ausmaße erreicht, sein Skihersteller aus Promotion-Gründen in letzter Minute die Ausrüstung austauschen will, die Wetterbedingungen von Tag zu Tag schlechter werden, sich der Berg als trotzig erweist und rivalisierende Rennfahrer auf seinen Fersen sind, muss sich Franz der ultimativen Herausforderung stellen: Die Kraft zu finden, den Berg auf eigene Faust zu bezwingen. Das wird sicher mega-pathetisch.

GRIECHENLAND mit Thomas Stipsits

© Robert Sattler

Der Kabarettist ist seit „Sex Machine“ auch ein beliebter Kinostar. Und dreht derzeit seine neue Komödie „Griechenland“. Die Wiener Szenen waren schon im Herbst dran, jetzt folgen die sonnigen Außenaufnahmen im schönen Hellas. Und zwar unter der Anleitung von Eva Spreitzhofer, die zuletzt mit „Womit haben wir das verdient?“ den Komödienhimmel Österreichs befeuert hat. Hotelerbe Johannes (Stipsits) erfährt in „Griechenland“ vom Tod seines leiblichen Vaters und ist völlig fertig. Er will die Spuren zu seinem Vater finden, und reist gegen den Willen der Familie auf eine griechische Insel, wo der Vater die letzten Jahrzehnte verbracht haben soll. Dort wird es dann in bester Stipsits-Manier turbulent. Ein Kinostart ist für Herbst 2021 geplant.

Das Interview mit Thomas Stipsits findet ihr ebenfalls in unserem Blog.

ROTZBUB, Produktion: Josef Aichholzer

© Aichholzer Film

Er ist eine Ikone der österreichischen Medien- und Kunstszene: Kaum jemand hat die heimische Seele besser eingefangen als Manfred Deix, der 2016 verstorbene Karikaturist. Mit ein Grund, weshalb Produzent Josef Aichholzer („Die Fälscher“) gemeinsam mit seinem Co-Produzenten Ernst Geyer die Idee hatte, einen Animationsfilm mit und über Manfred Deix zu machen und ihm so ein filmisches Denkmal zu setzen. Noch zu dessen Lebzeiten besuchte man den Künstler, entwickelte gemeinsam Ideen und spann Konzepte zu „Rotzbub – Der Deix Film“ (Regie: Marcus H. Rosenmüller und Santiago López Jover, Drehbuch: Martin Ambrosch), bei dem der Namensgeber als Art Director fungierte. „Ich habe Manfred Deix gesagt, dass wir nicht darüber diskutieren müssen, wie faszinierend er ist und wie faszinierend seine Figuren sind”, sagt Aichholzer. „Was es bis dahin aber nicht gegeben hatte: dass die Figuren belebt und bewegt werden.“ Die Geschichte des Films ist stark am Leben von Manfred Deix angelehnt: In Siegheilkirchen, einem Ort im erzkatholisch geprägten Hinterland, hat in den biederen 1960er Jahren der „Rotzbub“ genannte Sohn bodenständiger Wirtsleute mit der Enge seiner Heimat zu kämpfen. In seinen Zeichnungen kann er seinem Frust nicht nur Ausdruck verleihen – er unterhält damit auch seine Mitschüler und gibt die von ihm als lächerlich angesehenen Obrigkeiten dem Gelächter preis. 2021 im Kino.

DER ONKEL, von und mit Michael Ostrowski

© LOTUS FILM

In seinem neuen, während des Lockdown gedrehten Film „Der Onkel“ agierte Michael Ostrowski als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion. Seine Hauptfigur, der Onkel, kehrt nach 17 Jahren zurück in das Haus seines Bruders, der im Koma liegt. „Es ist ein bissl’ mysteriös, er lebt in seinem Auto, ist ein Spieler und Herumtreiber. Es kommt heraus, dass er, sein Bruder und seine Schwägerin ein Dreiecksverhältnis gehabt haben. Die Schwägerin, gespielt von Anke Engelke, hat sich aber für den Bruder, einen Anwalt, und den Wohlstand entschieden – für zwei Kinder, ein tolles Haus, mehrere Autos“, erzählt Ostrowski über den Plot. „Es gibt dann noch die beiden Nachbarn, gespielt von Simon Schwarz und Hilde Dalik, die eine enge Beziehung zu der Familie haben. „Es ist eine dramatische Geschichte. Aber wir erzählen sie als schwarze Komödie – etwas, was ich in dieser Form noch nie gemacht habe“, so Ostrowski. „Es ist ein Ensemblefilm, aber die Figur von Anke Engelke macht die größte Wandlung durch. Sie kommt im Laufe des Films drauf, dass ihr Mann illegale Geschäfte gemacht hat. Denn in zweiter Linie ist der Film eine Geschichte der österreichischen Korruption als Kavaliersdelikt“. Man darf gespannt sein – Ende 2021 im Kino.

CORSAGE von Marie Kreutzer

© Robert Brandstätter Film AG

Die Dreharbeiten zum neuen Spielfilm unter der Regie von Marie Kreutzer begannen Anfang März in Österreich. Im Juni übersiedelt das Filmset nach Luxemburg. In „Corsage“ geht es um das Leben der Kaiserin von Österreich, Elisabeth. Doch nicht das alte Sissi-Klischee soll hier bedient werden, sondern ein durchaus realistisches Zeitbild der Monarchin. Die Handlung: Weihnachten 1877. Elisabeth, Kaiserin von Österreich, wird 40 Jahre alt. Es ist die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau im späten 19. Jahrhundert. Elisabeth ist also jetzt ganz offiziell eine alte Frau. Als Kaiserin hat sie ausschließlich repräsentative Pflichten.

Sie lebt eingesperrt in das höfische Ritual, ihre Pflichten und die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Doch die größte Kontrolle über sie hat ihr eigenes Bild, das ihr überlebensgroß überall begegnet. Ihre unnatürlich schmale Taille das moderne Schönheitsideal in einer Zeit, in der eine üppige Figur eigentlich noch als Statussymbol gilt. Doch Elisabeth weiß: Sie kann nicht mehr lange das Schönheitsideal sein, das sie verkörpert.

Zu sehen sind Vicky Krieps als Kaiserin Elisabeth, Florian Teichtmeister als Kaiser Franz Joseph, Manuel Rubey in der Rolle Ludwigs II, König von Bayern und Katharina Lorenz als Marie Festetics. Ab 2022 im Kino.

Jetzt schon Lust auf Filme Made in Austria?

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