Der Schauspieler feiert am 18. August seinen 85. Geburtstag.
„Das mit dem Älterwerden ist so eine Sache", findet Robert Redford. "Wenn man jung ist, denkt man nicht über das Altern nach. Aber irgendwann merkst du, dass es Einschränkungen gibt, was deinen Körper betrifft. Du kannst nicht mehr so herumhüpfen wie früher. Man muss Dinge aufgeben, das ergibt Einschränkungen, und das finde ich wirklich sehr schade". Der Mann wird am 18. August 2021 unglaubliche 85 Jahre alt und ist – immer noch – einer der beliebtesten Schauspieler der Welt.
Redford hat über Jahrzehnte das Gesicht des US-Kinos mitgeprägt, und in vielen Meisterwerken mitgewirkt: Darunter in „Barfuß im Park“, in „Zwei Banditen“, „Der Clou“, „Die Unbestechlichen“, „Jenseits von Afrika“ oder „Der Pferdeflüsterer“ (der den ersten Leinwand-Auftritt der jungen Scarlett Johansson beinhaltet). Als Schauspieler blieb dem ewigen Schönling der Oscar bislang verwehrt. Er erhielt ihn aber 1981 für seine erste Regiearbeit „Eine ganz normale Familie“, der acht weitere Filme folgen sollten. Schon 2002 wurde ein Ehrenoscar für sein Lebenswerk nachgereicht.
Die Filmkunst ist Redford stets ein großes Anliegen gewesen, weshalb er ab 1981 dem Sundance Film Festival in Utah vorstand. Dort stehen vor allem Independent-Filme im Mittelpunkt des Interesses, und Redford müht sich nach Kräften, die Strahlkraft der Filmschau auch dank seines Namens hoch zu halten.
Eine seiner Musen war für Redford Schauspielkollegin Jane Fonda, mit der er mehrere Filme drehte, darunter „Barfuß im Park“, eine Ehekomödie, und das Alterswerk „Our Souls at Night“, das er 2017 in Venedig vorstellte. „Als ich Jane das erste Mal sah, war ich fasziniert von ihr. Unser erster Film war ‚The Chase‘, den wir 1965 drehten - und dieser Partnerschaft folgten noch einige weitere Filme. Alles mit ihr war immer so easy". Sowohl in "Barfuß im Park" (1967), als auch in "Our Souls at Night", sind Redford und Fonda zwei Liebende. "Wir haben diesen Film gemacht, weil ich unbedingt noch einmal mit Jane spielen wollte, bevor ich sterbe", sagt Redford. "Und weil ich finde, dass es zum Thema ‚Liebe im Alter‘ noch viel zu wenige Filme gibt. Ich weiß allerdings, dass es ein riesiges Zuschauer-Potenzial gibt, gerade bei den älteren Zuschauern".
Auch politisch hat sich Redford immer wieder engagiert: Er hat Barack Obama und die US-Demokraten unterstützt und ist als Umweltschützer aktiv. Auch für die indigene Bevölkerung der USA setzt er sich ein. Redford hat die Hollywood-Schickeria immer gemieden und lebt zurückgezogen in Utah und im Napa Valley bei San Francisco. „Ich wollte immer verhindern, zu einem Objekt zu werden“, sagt Redford. „Deshalb habe ich die Öffentlichkeit gemieden. Denn dort wirst du als Celebrity stets gemustert und beäugt, das ist auf Dauer nicht gesund“.
Da will Redford lieber originelle Geschichten erzählen, denn die gibt es zuhauf. „Ich habe mir immer sehr interessante Themen ausgesucht, die mir unter den Nägeln brannten“, schildert der Schauspieler seine Motivation, selbst Regie zu führen. „Als Schauspieler habe ich mich immer gewehrt, Sequels zu machen. Es gibt doch so viele tolle Geschichten da draußen, wieso sollte man bereits Erzähltes wieder aufwärmen wollen?“
Wir wünschen dem Jubilar noch viel Kraft für die Verfilmung einiger weiterer dieser Geschichten.